Home office & Erziehung

Die derzeitige Situation bringt viele von uns ins Home office und zeitgleich in die Familie. Für die meisten die bisher außer Haus gearbeitet haben ist das eine völlig neue Situation, die neben den positiven Aspekten auch viele Herausforderungen mit sich bringt.

Job und Familie unter einen Hut zu bekommen hat eine völlig neue Bedeutung. Vor einigen Wochen hätten sich wohl die wenigsten vorstellen können, dass die eigenen Kinder durchs Büro laufen, durch das Skypemeeting tanzen und Sätze wie “was machst du?” zur Routine werden.

Die Eltern sind gestresst und die Kinder gelangweilt. Für beide Seiten eine Herausforderung die Organisation, Arbeit und das ein oder andere Mal starke Nerven erfordert.

Foto: Christian Beutler/KEYSTONE/dpa © Christian Beutler

Funktionieren Home office und Erziehung parallel?

Der Coronavirus führt in vielen Familien zu einem Sozialexperiment, das es vorher so noch nie gab.

Die Kinder sind es aus den Kitas gewohnt rund um die Uhr beschäftigt zu werden. Der Erzieher/Sozialpädagogenjob muss nun von den Eltern zusätzlich zum eigenen Job erledigt werden. Zwischen Wohnzimmersafari, Mittagessen kochen und Arbeitsplatz am Küchentisch kommt eins oft zu kurz: das Kind.

Die Zeit, dass die gesamte Familie zu Hause ist sollte nicht von Stress und Jobspagat geprägt sein sondern viel mehr von Achtsamkeit. (siehe Tipp 1)

Drauf zu achten was das Kind grade wirklich braucht reduziert nicht nur den Druck eine möglichst langfristige und vor allem ruhige Beschäftigung zu finden sondern auch den Stress der dem Kind vermittelt wird.

Die Sozialpädagogin hat einige Tipps für Eltern mit kleinen Kindern im Home office aufgeschrieben, die Erziehung und Home office möglich machen:

„Es kommt ein wenig auf das Alter an, aber bis acht Jahren geht das noch”

Fragen Sie Ihr Kind, was es für die nächste halbe Stunde benötigt, damit sie in Ruhe arbeiten können. Hier geht es nicht um materielle Dinge, sondern vielmehr um Eigenschaften, z.B.: Kraft, Ruhe oder Energie. Diese Eigenschaft schreiben Sie dann auf ein Pflaster und kleben es auf eine sichtbare Stelle, zum Beispiel den Arm den Kindes.

„Es hat etwas Heldenhaftes”, sagt Kira, die Kinder bekommen somit eine Art Superkraft und halten sich an die Abmachung mit Mama oder Papa. 

Als Alternative zu einem Pflaster geht bspw. auch ein Stempel.. Gre

Kira rät, nicht erst eine Grenze setzen, wenn das Fass schon übergelaufen ist. Für die Kinder ist es wichtig, zu wissen wann sie wieder Zeit mit den Eltern haben. Am besten ist, das Ganze noch mit einer Sanduhr oder ähnlichem zu visualisieren. Wenn die Kinder eine genaue Zeitvorgabe erhalten, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass sie in der vorgegebenen Zeit auch ruhig bleiben.

Das ganze kann natürlich auch umgedreht werden und das Kind hat mal die Möglichkeiten den Eltern eine Grenze zu setzen. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass die Kinder lernen sich Zeit für sich zu nehmen und sich gleichberechtigt fühlen. Königsstuhl

„Jeder kann einmal König*in sein”. Eine Grenze ist dennoch notwendig, denn sonst wünschen sich das Kind Dinge, die in diesen Zeiten nicht möglich sind, wie zum Beispiel Schwimmen oder Eis essen gehen. Die Grenze muss also die Wohnung oder das Zimmer sein, vielleicht aber sogar ein bestimmter Bereich, wie das Aussuchen des Mittagessens.

Auch die Eltern dürfen auf den Stuhl und sich was wünschen. Wenn der Wunsch eine gewisse Zeit in Ruhe am Schreibtisch arbeiten ist, dann nehmen die Kinder das ernst, denn sie selbst durften sich ja auch schon etwas wünschen.

Mein Tipp: achtet darauf, dass ihr euch nicht immer wünscht in Ruhe am Schreibtisch zu sitzen. So könnte sich ein negatives Bild des Königsstuhls bei euren Kindern entwickeln.. Explizit mit den Kindern sprec

Den Kindern sollte erklärt werden, was gerade los ist in der Welt und warum sie alle zu Hause in Wohnung sitzen müssen. Mit den Kindern, die Angst zeigen oder Unsicherheit, sollte darüber gesprochen werden. Kira empfiehlt hier den Kindern einen Gegenstand, wie eine Art Talisman, bei sich zu tragen, der ihnen Kraft gibt. 

„Kinder bekommen mit, wenn es den Eltern nicht gut geht. Man kann es von Ihnen nicht fernhalten”. Viele Eltern wollen ihre Gefühle verstecken; „Das Ganze sollte transparent gemacht werden.” Natürlich muss die Rolle der Eltern gewahrt bleiben, trotzdem können die Kinder und ihre Ideen mit einbezogen werden.

Das ist ein Projekt, was die Familie gemeinsam gestalten sollte. „Am besten fängt man damit an, wenn man gerade nicht arbeiten muss”, sagt Kira. Das Familienwappen soll das darstellen, was die Familie ausmacht. Die Kinder und die Eltern malen zusammen das Wappen. Beispielsweise könne überlegt werden, was jeder aus der Familie gut kann.

„Das kann man dann eben noch erweitern”, sagt Block. Das ganze Projekt kann mehrere Tage dauern und wenn das Familienwappen fertig ist, dann kann jeder für sich ein Wappen erstellen. „Das schöne ist, dass es den Zusammenhalt stärkt und man mit etwas schönem aus der Krise geht”.

Was ist dein Tipp für Home office mit Kindern? Schreibs gerne in die Kommentare

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